Das Fastfood-Unglück
Kalli hatte nach dem Abend im Vereinsheim noch Hunger. Er machte seine Frau Pamela so lange verrückt, bis diese zu einem 24-Stunden-Schnellimbiss fuhr. Viele werden jetzt nicht verstehen können, warum seine hochschwangere Frau ihrem vollbesoffenen Kalli auch noch ein "Frühstück" ermöglichte. Auch Pamelas Schwester konnte dies nicht so recht verstehen. Nun, die Feuerwehr aus Glaubschdued könnte sofort eine Antwort liefern.
Kalli hatte vor ein paar Jahren im ungefähr gleichen Zustand auch ein "Frühstück" zubereiten wollen. In der heimischen Küche versteht sich. Blöderweise ist er während der Zubereitung seiner Spiegeleier eingeschlafen, was erst zu einer riesigen Rauchwolke führte und im Anschluss eines aufmerksamen Nachbars zu einem Feuerwehreinsatz. Genau darum wollte Pamela auf Nummer sichergehen. Sie kannte ihren Kalli. Aus Fehlern zu lernen war nicht gerade Kallis Stärke!!
Nun ja, nach einiger Zeit kamen sie am Schnellimbiss an. Soweit so gut. Die Bestellung lief auch einigermaßen reibungsfrei, da Kallis mehr oder weniger undeutlichen Worte von der immer noch zornigen Pamela übersetzt wurden, was selbst bei der Bedienung zu einem Schmunzeln führte. Was will man aus Pamelas Sicht machen, wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat?
Nach der Übersetzung kam dann aber der vorläufige Höhepunkt der Geschichte. Die 3 setzten sich an einen Tisch, wobei Kalli der Einzige war, der etwas aß. Seine beiden Begleiterinnen begnügten sich je mit einem Wasser und schauten Kalli zu, wie er mit seiner mittlerweile halbherzig funktionierenden Motorik den Burger in sich hineinschlang.
Nun muss man wissen, dass Kalli nicht gerade ein Freund der auf den Hamburgern üblichen Gurken war. Statt diese also vorsichtig herunterzukratzen und zur Seite zu legen, nahm er diese vom Hamburger herunter und warf sie durch den gut gefüllten Schnellimbiss. Spätestens jetzt konnte auch Pamelas Schwester nicht mehr lachen. Die Schwestern ließen beinahe Synchron einen Schrei los, was zum einen von beinahe allen Gästen sofort erwidert wurde und zum anderen vom Chef des Schnellimbisses, der wie ein Tiefflieger zum Tisch der 3 heranflog, zu einem Wutausbruch führte.
Zornig und voller Wut befahl er den dreien sein Restaurant zu verlassen, was diese auch sofort machten. Peinlich genug für die beiden Damen. Kalli stand auf und taumelte durch den Gang in Richtung Ausgang. Beim Versuch die Türe zu verlassen, musste er feststellen, dass entweder derjenige, der die elektrischen Glasschiebtüren geputzt hatte einen brillanten Job gemacht hatte oder Kalli einfach zu schnell auf die Türe „zuschwankte“. Es machte auf jeden Fall einen Schlag, nachdem Kalli mit seinem Kopf gegen diese Glasschiebetüre knallte und wie ein ausgeknockter Boxer zu Boden ging.
Alle Besucher des Schnellimbisses drehten sich in Richtung Ausgang um. Es war totenstill. Wie es der Zufall wollte, lösten sich in diesem Moment die geworfenen Gurken von der Fensterscheibe auf der anderen Seite und flogen nach einigem Hin und her auf den Teller eines anderen Gastes. Dass dieser nicht gerade begeistert war, versteht sich von alleine. Kalli, der völlig benommen am Boden lag und alleine sicher nicht mehr aufstehen konnte, kam langsam aber sicher zu sich.
Die hochschwangere Pamela und ihre Schwester versuchten Kalli aufzuziehen, was aber fehlschlug. Der Restaurantbesitzer, der bislang noch wütend am Ort des Geschehens von Kallis Gurkenwurf stand, bekam mittlerweile Mitleid mit den Damen und half ihnen. Zu dritt schafften sie es nach mehreren Anläufen Kalli hochzuhieven! Mehr als schwerfällig beförderten sie Kalli auf die Rückbank des Autos, wo dieser wieder zu sich kam. „Wo bin ich?", waren seine ersten Worte.
Als hätte er die letzten Minuten komplett ausgeblendet, wollte er die beiden Damen inklusive Restaurantbesitzer überreden, noch etwas zu essen. In diesem Moment knallten bei Pamela die Sicherungen durch. Sie schrie und tobte, wie sie Kalli noch nicht erlebte. Nach diesem knapp 30 Sekunden andauernden Wutanfall schlug sie die Türe zu und stieg ins Auto ein. Auch ihre leicht angesäuerte Schwester tat dies.
Zurück blieben ein völlig verdutzter Restaurantbesitzer und ein wütender Gast, auf dessen Hamburger eine Gurke mehr als gewöhnlich war, wofür er sich bei Kalli auf seine Art und Weise bedanken wollte.